2007-06 Bielersee & Neuenburger Jura

Vorwort

Nach unserer schönen Deutschland-Tour im Mai diesen Jahres, welche so problemlos gelaufen ist, haben wir uns entschieden, das Kontrollschild am Fahrzeug zu belassen um auch mal spontan ein Wochenende ausfahren zu können. Dieses Wochenende sollte es nun soweit sein. Am Donnerstag habe ich den Bus vorbereitet, die Tanks gefüllt und ihn bereits nach Oetwil am See geholt. Am Freitag bin ich mit dem Saurer zur Arbeit und habe wie immer auf dem Schützenwiesen-Parkplatz parkiert. Die Parkgebühren sind massiv angestiegen, ich musste etwa CHF 12.- bezahlen. Die Arbeitspausen habe ich genutzt, um noch einige Tipps im Internet zu finden, als Zielregion haben wir die Westschweiz um Bielersee, Neuenburgersee oder Jura auserkoren.

Täuffelen

Freitag:

Um etwa 17:30 konnten wir in Winterthur abfahren. Trotz schlimmster Befürchtungen betreffend Staus auf dem Nordring verlief die Reise problemlos. Wir haben sogar ein FBW-Postauto hupend überholt. Erst in Pieterlen haben wir einen kurzen WC-Halt gemacht. Danach sind wir langsam durch Biel gefahren, immer auf der Suche nach einem Parkplatz. Der Car-Parkplatz in Richtung See war relativ ungemütlich direkt an der Strasse, die Hafen-/See Parkplätze waren zwar gross genug, aber die Einfahrt viel zu klein. Nach etwas Rangieren haben wir es aufgegeben und sind entlang des Bielersees und der Biel-Täuffellen-Ins Bahn weiter in Richtung Westen gefahren. Leider hatte es keine Parkmöglichkeiten und die Ortschaften sahen alle sehr eng aus. 

Nach der Überquerung der Aare rsp. des Aare-Hagneck-Kanals bei Täuffelen haben wir auf dem Parkplatz eines Relais Routiers angehalten. Das Resaurant sah sehr einladend aus. Wir haben dort ein feines Nachtessen zu uns genommen. Die Frage der sehr netten Serviertochter nach einem allfälligen Weinwunsch haben wir mit der Gegenfrage beantwortet, ob wir allenfalls auf dem Parkplatz übernachten dürften. Nach kurzer Rückfrage mit Ihrem Chef war das dann kein Problem, so dass wir uns eine Flasche Erlacher Rotwein gönnten. 

Nach dem Essen unternahmen wir noch einen kurzen Verdauungs- und Erkundungsgang in den Wald, welchen wir dann aber mangels Licht schnell wieder abbrachen.

Erlach

Nach dem Frühstück im Bus erkunden wir den Aare-Kanal bis zum Aussichtspunkt auf das Kraftwerk. Danach fahren wir weiter bis Erlach, wir wollen die St. Petersinsel erkunden. Unsere Hoffnung auf einen Car-Parkplatz erfüllt sich, wenn auch wieder zu horrenden Gebühren (CHF 9.-). Wir laufen zum Schiffsteg um den Fahrplan zu erkunden. Je nachdem wollen wir zuerst mit dem schiff auf die Insel fahren und zurücklaufen oder umgekehrt. Die nächste Abfahrt ist in ca. einer halben Stunde, weshalb wir uns entscheiden, zuerst das Schiff zu benutzen. Die Wartezeit überbrücken wir mit dem Erkunden des Camping-Platzes, welcher sehr freundlich und familiär ist. Wir erhalten einen Plan und die Auskunft, dass es genügend sehr grosse Parzellen hat. Tatsächlich finden wir etwa 7 Parzellen, die Platz genug für unser Dickschiff aufweisen. Das wäre eine sehr schöne, attraktive Möglichkeit für die nächsten Sommerferien.

St. Petersinsel

Vor dem Einsteigen aufs Schiff können wir einem Schwanen-Paar beim Paarungs-Tanz zuschauen, ein sehr eindrückliches Erlebnis. Ein anderes Schwanenpaar ist bereits mit dem Nachwuchs unterwegs. Die Schifffahrt ist zwar nur kurz, aber wünderschön und erholsam. Für zwei Suure Moscht reicht die Zeit aber schon, bevor wir auf der Insel ankommen.

Die St. Petersinsel war früher eine richtige Insel, der Heidenweg ist erst mit der Absenkung des Seespiegels durch die Juragewässer-Korrektion gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. Wir laufen einmal um die Insel herum, nicht ohne Abstecher ans Nordufer und zum Rousseau-Denkmal am Ostufer. Die Gartenwirtschaft beim Chloster lassen wir aus, obwohl ich gerne ein Weizenbier getrunken hätte. Der Rückweg über den Heidenweg zieht sich endlos, es sind ca. 4 schnurgerade Kilometer fast ohne Schatten – es gäbe sicher interessantere Wanderungen.

Chasseral

Als nächstes Etappenziel schlage ich den Chasseral vor. Auf der Landkarte sieht es so aus, wie wenn man bis hinauf fahren könnte – und tatsächlich, die Strasse ist zwar sehr schmal, aber es klappt. Die Fernsicht könnte besser sein, aber wir erahnen die riesigen Ausmasse des Neuenburgersees von der Terrasse des Restaurants aus, wo wir uns ein Zvieri-Plättli teilen.

Neuchatel

Da wir noch nicht genau wissen, was wir am Sonntag unternehmen wollen, entscheiden wir uns spontan, durch das Val-de-Ruz bis nach Neuchatel zu fahren. Dort sind auf dem Stadtplan 5 Bus-Parkplätze in Hafennähe eingezeichnet, welche sich als geeignet erweisen. Nach einem kurzen Bummel entlang des Quais und einem gespritzen Weissen im Hotel Beau-Rivage entschliessen wir uns, das Abendessen an einem etwas günstigeren Ort einzunehmen, was sich zumindest teilweise als Fehler erwies. Das Essen war zwar gut, aber das Servierpersonal war wegen Ausfällen derart überlastet, dass die Wartezeiten fast unerträglich waren.

 

Für den Sonntag hatten wir mehrere Möglichkeiten, einerseits ein Ausflug mit der Dampfbahn ins Val-de-Travers, anderseits ein Versuch, den Creux-Du-Van zu besteigen, ein Talkessel vergleichbar mit dem Grand Canyon; wir entscheiden uns aber für einen gemütlichen Stadtbummel durch Neuenburg anhand eines Stadtführers und die anschliessende Weiterfahrt in den Jura.

 

Neuenburg hat eine sehr schöne Altstadt mit einer wunderschönen Schloss-Kirche mit blauer Decke. Auch den Gefängnisturm besteigen wir und geniessen den Rundblick mit Aussicht auf das Busdepot. Natürlich muss ich auch einige Trolleybusse ablichten.

 

Vue-des-Alpes - La-Chaux-de-Fonds - Saignelegier

Die weitere Strecke führt uns durch den Tunnel unter der Vue des Alpes nach La-Chaux-de-Fonds, von dort weiter nach Saignelegier. 

Etang de la Gruère

Der Spaziergang um den Etang de la Gruère dauert ca. 50 Minuten, das schaffen wir gerade vor den nächsten Regentropfen. Eine andere Gruppe ist mit der Heidipost unterwegs und erfreut sich an unserem Dreiklanghorn. 

 

Goumois (Doubs)

Danach suchen wir das Restaurant Vieux Moulin du Theusseret in Goumois, welches ein Arbeitskollege von Isabelle empfohlen hat. Es liegt direkt am Doubs und die Abzweigung von der Nebenstrasse her verheisst wenig Gutes. Dank des Land-Beilzli Führers von Richi Spillmann habe ich die Telefon-Nr. und kann in gebrochenem Französich-/Deutsch-Mix abklären, dass die Zufahrt problemlos sei.

Wir geniessen die Forellen mit der speziellen, sehr feinen Sauce als krönenden Abschluss dieses schönen Wochenendes, bevor wir uns auf den direkten Heimweg machen. Ein kurzes Stück Transjurane runter nach Biel, den Rest auf der stark befahrenen N1, aber fast ohne Stau. Kurzer Entsorgungs-Stop in Wädenswil, dann direkt nach Reichenburg.

Bis zum nächsten Mal…

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