Solarstromversorgung und artverwandte Batterieladungen
In diesem Teil werden wir uns hauptsächlich mit Solarladung befassen, die Brennstoffzelle EFOY und der Gasgenerator von Truma, der noch in der Entwicklung steckt, werden nur kurz angeschnitten. Ebenfalls Benzin- und Diesel-Generatoren werden nur nach ihrer Bauart unterschieden (Stromerzeugerseite) angesehen.
Was ist eigentlich Solarladung? Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Solarladung, und zwar sind dies die Photovoltaik, also Stromerzeugung und die thermische Gewinnung, also Wärmespeicherung eines flüssigen Mediums.
Bei beiden Arten ist der Energiespender die Sonne. Die Photovoltaik-Module nutzen die Sonnenstrahlen, also den Lichteinfall der auf die Module trifft, wird in elektrische Energie umgewandelt. Die thermische Gewinnung nutzt die Wärme der Sonne z. B. um ein Wasser/Glykol-Gemisch als Wärmeträger zu erwärmen um damit indirekt in einem Rohr- oder Plattenwärmetauscher das Brauchwarmwasser zu erwärmen.
Beide Typen verhalten sich umgekehrt proportional, d. h. die Photovoltaik-Module sollten wenn möglich gut belüftet, nicht isoliert montiert werden, da mit zunehmender Temperatur die abgegebene Leistung sinkt.
Bei thermischen Modulen ist darauf zu achten, dass diese eine gute Wärmedurchlässigkeit zum Medium haben, nach aussen gut Isoliert sind, um möglichst hohe Temperaturen zu generieren (Vakuumisolation oder schwarz hinterlegt). Die thermischen Module für Wohnmobile sind nur selten anzutreffen, etwa für Expeditions-Fahrzeuge oder ähnliches. Es ist relativ kompliziert eine Solarwarmwassererzeugung für ein Wohnmobil zu bauen. Denn es sind sehr hohe Vorlauftemperaturen vorhanden, die eine gewisse Expansion notwendig machen, (muss nach Inhalt der Anlage und der maximalen Temperatur berechnet werden) nebst den Ventilen und Pumpen, die den hohen Temperaturen standhalten müssen.
Bei den Photovoltaik-Zellen landläufig als Solarzelle benannt, sind zwei verschiedene Typen je nach Verwendungszweck erhältlich.
1. Monokristalline Module (gut an der einheitlich dunkel blau gefärbten Oberfläche zu erkennen siehe Bild 01) haben einen hohen Wirkungsgrad, d. h. es wird auch bei diffusem Licht (keine direkte Sonnenbestrahlung, z. B. Bewölkung) Strom erzeugt, der für die Ladung der Batterie verwendet werden kann. Grund für diesen Vorteil ist der fasst reine Siliciumanteil der einzelnen Zellen. Nachteil der monokristallinen Zellen ist der hohe Preis.
Bild 01: Monokristaline Zelle mit dunkler, einheitlicher Färbung
2. Polykristalline Module (gut an den verschiedenen hell bläulichen Einfärbungen und der verschieden Richtungen der Struktur zu erkennen) haben einen etwas geringeren Wirkungsgrad, d. h. bei diffusem Licht wird praktisch kein Strom erzeugt. Grund ist hier die «Verunreinigung» des verwendeten Siliziums, es werden andere günstig zu beschaffende Anteile legiert.
Bild 02: Polykristaline Zelle mit verschiedener bläulicher Färbung
Vorteil der polykristallinen Module ist der relativ günstige Preis. Welche Module eingesetzt werden hängt von den Faktoren Platz, geforderte Leistung und Geld ab.
Denn eines muss klar sein: Solarstromenergie ist teuer. 1 Watt erzeugte Solarenergie kostet in der Anschaffung ca. CHF 11.– / € 7.– (nur die Solarzellen), hier sind Regler und Leitungen nicht eingerechnet. Dafür ist die Energiegewinnung sauber, geräuschlos und den ganzen Tag überall verfügbar.
Bei zu planenden Solaranlagen ist, wie auch beim Bestimmen von Batteriekapazitäten der voraussichtliche Verbrauch festzulegen. Es müssen alle Leistungen der Verbraucher ermittelt werden und wie lange sie innerhalb von 24 Stunden in Betrieb sein sollen.
Beispiel ein Flachbildschirm hat eine Betriebsleistung von P (Leistung) = 75 Watt, es wird abends drei Stunden ferngesehen. Dies ergibt mit der Formel I (Strom in Ampere) = P (Leistung in Watt) geteilt durch U (Spannung in Volt) also 75 : 12 = 6.25 Ampere mal die Zeit von 3 Stunden ergibt eine verbrauchte Kapazität von 18.75 Ah (Amperestunden).
So müssen alle Verbraucher auf einer Liste aufgeführt werden um den ermittelten Verbrauch festzulegen. Es gibt im Internet unter www.efoy.com/de/reisemobile-energiekalkulator.html einen automatisch rechnenden Kalkulator. Wenn wir uns auf obiges Beispiel konzentrieren und versuchen nun diese 18.75 Ah mit einer Solarzelle tagsüber zu laden, so muss man bedenken, dass im Sommer mit einer effektiven Sonneneinstrahlung von maximal 8 Stunden zu rechnen ist. Denn die Sonneneinstrahlung die morgens und abends noch vorhanden ist, wird in einem so flachen Winkel auf der Solarzelle auftreffen, dass praktisch keine elektrische Energie generiert wird.
Welche Leistung die Solaranlage haben muss, dass man von einer gewissen Autarkheit sprechen kann, hängt nur von der verbrauchten Energie und dem Geldbeutel ab.
Bei Solarzellen wird die Leistung immer in Watt angegeben. Es ist aber wichtig zu wissen, dass die angegebene Leistung immer Laborverhältnissen entspricht d. h. im täglichen Gebrauch wird die Solaranlage nur selten bis nie ihre maximal angegebene Leistung erreichen.
Bei monokristallinen Zellen kann im günstigsten Fall von 75 – 80 % der angegebenen Leistung ausgegangen werden. Bei Polykristalinen Zellen sogar nur von 55 – 60%.
Für die oben genannten prozentualen Leistungen kommt noch dazu, dass die Zellen regelmässig von Schmutz befreit werden, ansonsten muss mit noch weniger Energiegewinnung gerechnet werden. Damit sich Staub und Umweltschmutz weniger auf den Zellen absetzt, haben wir gute Ergebnisse erzielt indem wir die Glasoberfläche nach gründlicher Reinigung mit Autoschutzwachs behandeln. So wird eine sehr glatte Oberfläche des Glases hervorgerufen und der Schmutz kann weniger haften. Trotzdem ist es gut, wenn man die Zellen alle zwei Monate reinigt. Und man wird staunen wie viel Schmutz sich in zwei Monaten ansammelt.
Befassen wir uns nun mit obigem Beispiel und rechnen die 18.75 Ah durch die 8 Stunden (maximale Einstrahlungsdauer). So ergibt dies 2.34 Ampere, die pro Stunde in die Batterie eingespeist werden müssen um nach 8 Stunden die verbrauchte Energie in der Batterie gespeichert zu haben. Jetzt möchten wir ja wissen welche Grösse (in Watt) die Solaranlage haben muss. Man rechnet nun den Strom I = 2.34 Ampere mal die Spannung U = 12 Volt und erhält die Leistung P, nämlich 28.08 Watt.
Berücksichtigen wir hier den prozentualen Verlust bei einer polykristallinen Zelle von 40 %, so muss die Solarzelle mindestens 46.8 Watt Leistung ausweisen. (Errechnete Leistung pro Stunde in Watt, geteilt bei polykristallinen Zellen durch 60 mal 100 ergibt die Prospektangaben der Zelle, Bei monokristallinen Zellen durch 80 mal 100).
Man sieht, dass man mit einem 50 Watt-Solarelement nicht gerade weit kommt. Erfahrungsgemäss wird in grossen Wohnmobilen ein Tagesverbrauch von ca. 80 – 150 Ah gemessen. Die Solarleistung 150 Ah geteilt durch 8 ergibt 18.75 Ampere pro Stunde mal die 12 Volt-Spannung sind 225 Watt. Werden monokristalline Zellen verwendet, so sind 225 Watt geteilt durch 80 mal 100, dies ergibt eine Prospektangabe der Solaranlage von 281.25 Watt.
Obige Berechnung basiert auf reiner Sonneneinstrahlung von 8 Stunden, bei schlechtem Wetter ist der errechnete Wert mindestens mit 1.6 – 1.8 zu multiplizieren.
Ein Beispiel wie sich eine Tagesnachladung in der Praxis zeigt, wird hier mit Zahlen belegt. Die gemessene Leistung stammt aus einer Solaranlage mit einer maximal angegebenen Leistung von 640 Watt. Es wurde der Ah-Zähler abends bei voller Dunkelheit auf null gesetzt. Einerseits wurden die Ah der Solaranlage gemessen, d. h. jedes Ampere, das von den Zellen produziert wird, wurde in einem Ah-Zähler registriert. Anderseits wurde die tatsächlich in die Batterien geladenen Ah in einem zweiten Zähler aufgelistet. So sehen wir wie effektiv eine Solaranlage im Verhältnis zum laufenden Tagesverbrauch (Wasserpumpe/Kompressorkühlschrank/Beleuchtung usw.) funktioniert. Logischerweise wird nicht die ganze von der Solaranlage erzeugte Energie in die Batterien geladen. Da eben tagsüber auch Verbraucher eingeschaltet sind, wird die in die Batterien eingespeiste Energie immer kleiner sein als die von den Solarzellen produzierte Energie. Im gemessenen Zeitraum wurde mit keiner anderen Ladequelle geladen. In der oben beschriebenen Messanlage wurde über sieben Tage gemessen (Ende Mai, anfangs Juni), davon waren 6 Tage voller Sonnenschein und 1 Tag leicht bewölkt. Die gesamte produzierte Leistung der Solaranlage betrug 1102 Ah dies entspricht 100 %. Die verbrauchte Energie (7 Tage à 24 Stunden) liegt bei 945 Ah.
Wir sehen anhand der Werte, dass diese Solaranlage für eine vollumfängliche Deckung des Verbrauchs bei schönem Wetter ausgelegt wurde.
Theoretisch wäre es kein Problem diese Anlage auch für Schlechtwetter nachzurüsten. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn wenn wir einen leistungsfähigen Generator am Motor angebaut haben, wird während der Fahrt auch Energie der Batterie zugeführt. Oder wir stehen auf einem Campingplatz und haben den Strom vom Netz noch zur Verfügung kommt man rasch an eine Überproduktion der Energie was zu erhöhten (unkontrollierten) Ladespannungen führen kann und dies ist wie wir vom Batterie-ABC wissen, tödlich für die Batterien.
Eine energiedeckende Solaranlage in einem Wohnmobil für Schlechtwetter ist möglich, wenn man über einen Energiezähler verfügt, der einen potenzialfreien Kontakt eingebaut hat (z. B. Studer SBM 01 oder 02) um das Netzladegerät (sollte man am Netz 230 Volt angeschlossen sein) oder den Motorbetriebenen Generator erst ab einer bestimmten verbrauchten Energie und nur nachts (Dunkelheit) freizugeben.
Wer ein gutes digitales Voltmeter eingebaut hat, wird diese Beobachtungen schon gemacht und sich gefragt haben woher diese hohen Spannungen eigentlich kommen. Daraus lernen wir, dass eine Solaranlage gut geplant werden muss um auch Freude daran zu haben.
Absolute Höchstleistungen von Solaranlagen werden bei Kumuluswolken erzeugt, diese spiegeln und bündeln die Sonneneinstrahlung auf die Zellen dermassen gut, dass man hier fast an die maximal angegebene Leistung der Zelle herankommt, insbesondere in höheren Lagen (Gebirge).
Zur Diskussion stehen immer wieder die Solarzellen, die per GPS-Signal der Sonne nachgerichtet werden, dies kommt dem Wirkungsgrad der Zelle natürlich zugute, jedoch sind solche Anlagen noch sehr teuer. Man ist besser beraten, eine Zelle mehr zu montieren um dieses Plus an Leistung zu kompensieren.
Wenden wir uns nun der Installation einer Solaranlage zu. Welche Komponenten werden benötigt und wie werden sie montiert. Benötigt werden Solarzelle(n), Solarregler, Verbindungsleitungen und Batterie.
Im ersten Kapitel (Batterie-ABC) haben wir uns eingehend mit der Auslegung und Bauarten von Batterien befasst, so dass wir dieses Thema hier nicht mehr behandeln.
Anhand der gemachten Berechnungen muss man sich für einen Typ von Solarzellen (monokristalline oder polykristalline) entscheiden.
Sollten mehrere Zellen von gleicher Grösse nebeneinander montiert werden, so macht es Sinn einen Aluprofil-Rahmen zu bauen, wo alle Zellen mit Gleitmuttern befestigt werden, so dass ein guter Halt gewährleistet ist. Sind einzelne Zellen auf dem Dach zu montieren, so ist das Prinzip von Reimo mit den zu klebenden Eck- und geraden Profilen sehr zu empfehlen. Achtung: zum Kleben nur PU-Kleber von guter Qualität verwenden. Übrigens der PU-Kleber der Firma Berner Werkzeuge hat die gleichen chemischen Eigenschaften in punkto UV-Beständigkeit/Klebefestigkeit/Ablüftungszeit und Alterung wie der PU-Kleber von Sikaflex, ist aber rund 35 % billiger.
Beim elektrischen Anschluss gilt es einige wichtige Punkte zu berücksichtigen:
– Bei Anlagen mit nur einer einzelnen Zelle ist dem maximalen Stromfluss entsprechender Querschnitt zum Regler zu verlegen.
– Bei Mehrzellen-Anlagen ist darauf zu achten, dass die einzelnen Zellen eine eingebaute Rückstrom-Diode haben, so das bei Abschattung einer Zelle durch Bäume oder ähnliches kein Stromfluss zur abgeschatteten Zelle erfolgt.
Es gibt auf dem Markt auch so genannte Sammelanschlussdosen. Diese ermöglichen den Anschluss von mehreren Zellen ohne eingebaute Rückstromdioden, welche bereits im Sammelanschlusskasten vorhanden sind. Der zu verlegende Kabelquerschnitt zum Solarregler muss dem gesamten möglichen Stromfluss gewachsen sein inklusive Spannungsverlust von langen Leitungen.
Solltet Ihr bereits Solarzellen ohne Rückstromdioden besitzen, sind diese leicht und kostengünstig nachzurüsten. Sie werden im Anschlusskasten der Solarzelle (befindet sich meistens auf der Rückseite) in die Plusleitung eingelötet. Es müssen hochwertige Dioden mit möglichst geringem Spannungsverlust und natürlich dem maximalen Stromfluss entsprechend verwendet werden.
Ist es nicht möglich die Kabel bis zur Dachdurchführung in Rohren oder Kanälen vor Sonneneinstrahlung zu schützen sind unbedingt UV-beständige Kabel zu verwenden. Bei normalen Kabelleitungen wird durch die Sonneneinstrahlung (UV) der Weichmacher im Kabel kontinuierlich abgebaut. Das Kabel wird nach und nach in Einzelteile zerfallen, was zum Kurzschluss oder Brand führen kann.
Bei Dachdurchführungen ist immer auf absolute Dichtigkeit zu achten. Wir verwenden bei Einzelzellen die im Handel erhältlichen Klebekabel Ein- und Durchführung mit Stopfbüchsen, die nach dem Einführen der Kabel durch Anziehen der Verschraubung eine absolute Dichtigkeit gewährleisten.
Bei Mehrzellen-Anlagen verwenden wir UV-beständige Verteildosen in der Dichtigkeits-Norm mindestens IP 65 und zwar in einer Grösse, dass die einzelnen Solarzellenkabel mittels Isolatoren miteinander verbunden werden können. Diese Dosen werden nach dem Herstellen der Bohrung durchs Dach vollflächig auf dem Dach verklebt. Masseleitungen der Solarzellen dürfen zwischen der Solarzelle und Regler niemals mit der Masse des Fahrzeugs verbunden werden.
Bild 03: Verschiedene Zellen (Grösse und Typ) auf Wohnmobil Dach
Da die erzeugten Spannungen der Solarzellen immer und in jedem Fall höher (Leerlaufspannung bei 12 Volt Anlagen ca. 21.7 Volt) sind als die Bordspannung, dürfen Solarzellen nie ohne Regler auf die Batterie angeschlossen werden, da die Batterie überladen wird oder sogar explodieren kann.
Bild 04: Einfacher Solarregler für maximal 50 Watt
Bei der Auswahl der Regler ist einerseits der maximal mögliche Stromfluss zu beachten. Dort sollte bei einer Neuinstallation etwas Reserve eingeplant werden, so dass nachträglich noch eine oder zwei Solarzellen ohne Wechsel des Reglers montiert werden können.
Bei der Auswahl der Regler muss noch auf verschiedene Dinge geachtet werden, und zwar beim Erreichen der maximalen Kapazität der Batterie muss der überschüssige Strom der Solaranlage vernichtet werden.
Hier gibt es zwei verschiedene Reglerarten. Im so genannten Shunt Regler wird der überflüssige Strom in Wärme umgewandelt. Hier muss auf eine positionsgerechte Montage gemäss Hersteller geachtet werden, da nicht ungefährliche Temperaturen entstehen können, die abgeleitet werden müssen.
Bei der zweiten Art von Regler handelt es sich um pulsierende (PWM) Stromvernichtung d. h. der überschüssige Strom wird in höhere pulsierende Spannung an die Batterie weitergegeben. Diese Regler haben den Vorteil, dass sie Sulfatierung (abgelöste Bleizellenteile hervorgerufen durch Tiefentladungen der Batterie) in der Batterie verhindern oder zum Teil auflösen. Diese Regler sind aber bei kleinen Batteriekapazitäten nicht zu empfehlen, da sie die pulsierende (hohe pulsierende Spannungen werden in grossen Batteriekapazitäten abgebaut) höhere Spannung auch an Geräte weitergeben, die dann eventuell zerstört werden können.
Fast alle Solarregler haben sechs Anschlussklemmen, einerseits der Anschluss der Solarzelle(n) + und – dann der Batterieanschluss auch mit + und – bezeichnet. Wichtig bei Multireglern (automatische Erkennung der Bordspannung) ist, dass der Anschluss der Batterie als erstes erfolgt, anschliessend der Anschluss der Solarzelle. Bei einigen Reglern führt das Nichtbeachten der Anschlussreihenfolge zur Zerstörung.
Die zwei verbleibenden Klemmen können als Spannungsüberwachten Verbraucherausgang genutzt werden, d. h. die Verbraucher die an diesem Ausgang angeschlossen sind, werden beim Unterschreiten einer definierten Spannungsgrenze automatisch abgeschaltet und werden erst nach Erreichen einer definierten Spannung wieder frei geschaltet. Es ist darauf zu achten, dass der maximal mögliche Stromfluss dieses Ausgangs (Angaben vom Hersteller beachten) nicht überschritten wird.
Die Hersteller von Solarreglern bieten die Regler entweder mit oder ohne Display an. Es können direkt am Reglerdisplay verschiedene Parameter abgefragt werden, z. B. Solarstromleistung/Batteriespannung/ Wahl des Batterietyps (GEL/AGM/Bleisäure) usw.
Bild 05: Uhlmann Solarregler 30 Amp. mit Display
Jedoch sind Batteriekapazitäts-Rechner, die im Reglerdisplay Integriert sind nicht aussagekräftig, da in Wohnmobilen nicht nur Solarladung, sondern noch Ladung über Generator und Ladegerät der Batterie zugeführt werden, die der Prozessor im Regler nicht berücksichtigen kann.
Sollte wegen Platzmangels auf dem Dach des Fahrzeugs (Gepäckträger/Dachboxen usw.) die nötige Fläche für die gewünschte Solaranlage fehlen, kann man auch auf dem geschlossenen Anhängerdach wie sie heute für Fahrzeuge oder Boote genutzt werden, die fehlende Zellen montieren und mittels Kabel mit dem Zugfahrzeug via zweipoligem Hochstromstecker verbinden.
Wichtig bei diesen Anlagen ist, dass sich der Solarregler des Anhängers möglichst nahe bei der Versorgungsbatterie befindet. Da wie oben beschrieben die Solarzellenspannung immer höher ist als die Bordspannung können hier Spannungsverluste ausgeschlossen werden.
Klar ist auch hier, dass das Kabel den richtigen Querschnitt des gesamt möglichen Stromflusses aufweist. Bei dieser Ausführung ist es ratsam ein etwa zehn Meter langes Zusatzverbindungskabel mitzuführen, so kann z. B. das Fahrzeug am Schatten stehen und der nicht benutzte Anhänger wird in der Sonne stehen gelassen. So versorgt die Solarladung auf dem Anhängerdach die Batterien im Zugfahrzeug.
Wenden wir uns nun der Stromerzeugung mittels nicht immer zur Verfügung stehender Fremdenergie zu (Methanol für Brennstoffzelle/Benzin und Diesel für Ottomotoren/Gas für Gasgeneratoren z. B. Truma oder Self-Energie).
Seit ca. sechs Jahren ist eine revolutionäre Technik zur Stromerzeugung auf den Markt gekommen, die seines Zeichens sucht. Es handelt sich hier um die Brennstoffzelle von EFOY, die es in vier verschiedenen Leistungen zu kaufen gibt (600/900/1200/1600 Wh/Tag).
Brennstoffzellen setzen zugeführtes Methanol mit Luftsauerstoff geräuscharm (23 dB/A) zu Wasserdampf und Kohlendioxid um. Dabei fliesst Strom, der zur Ladung der Batterie verwendet werden kann.
Die entstehende Menge Feuchtigkeit und Kohlendioxid ist mit der Atemluft eines Kleinkindes zu vergleichen, also absolut umweltverträglich.
Alles, was auf der einen Seite gut ist, hat auf der anderen Seite Nachteile. Hier wäre erstens der sehr hohe (für die grösste EFOY Brennstoffzelle 1’600 Wh/Tag) Preis, nämlich CHF 6’700.– / ca. € 4’200.– ohne Einbau, welcher sich je nach Wohnmobil recht aufwendig gestalten kann. Zweitens ist die Leistungsabgabe auch bei der grössten Brennstoffzelle sehr gering. Denn EFOY bedient sich hier eines kleinen Tricks. Wie Ihr bemerkt habt, wird hier eine neue Definition der Leistungsangabe gemacht, d. h. die Leistung wird in Watt-Stunden angegeben. Irrtümlich wird nun angenommen, dass z. B. bei der grössten Brennstoffzelle 1’600 Watt pro Stunde generiert werden. Dies stimmt nur bedingt, denn die 1’600 Watt müssen durch 24 Stunden geteilt werden, und dies ergibt dann noch 66.66 Watt pro Stunde. Verdeutlicht wird diese Leistungsabgabe noch, wenn wir sie in Ah ausrechnen (I = P : U) 66.66 : 12 = 5.55 Ah. Es werden also bei einem 24-stündigen Betrieb gerade mal 133.33 Ah erzeugt. EFOY hat bei den neuesten Dokumentationen ihrer Geräte nun noch die Angabe Tag bei den Watt-Stunden angehängt. Nur ist diese Angabe für den Laien etwas undurchsichtig. Auch der Methanolverbrauch liegt hier für eine zehn Liter Füllung bei 760 Ah bei einem Liter Preis von CHF 3.80 / € 2.33. Wir sehen also, dass wir von der Umweltverträglichkeit eine absolut gute Sache betreiben könnten, jedoch die Leistungsausbeute gemessen am Preis sehr gering ist.
Truma hat auch einen neuartigen Stromerzeuger mit der Brennstoffzellentechnik in der Entwicklung, aber mit wesentlich mehr Leistung als die EFOY. Wir als Truma-Händler haben diese an einer Schulung im Werk Putzbrunn bereits funktionstüchtig in Betrieb gesehen. Jedoch werden noch keine konkreten Angaben über Leistung, Verbrauch und Preis gemacht.
Ebenfalls bereits auf dem Markt ist der Stromerzeuger der Firma SELF-ENERGIE. Dieser verwendet als Energieträger Propangas, das eigentlich in jedem Wohnmobil vorhanden ist. Auch die abgegebene Leistung von 20 Ampere kann sich sehen lassen. Der Geräuschpegel liegt bei diesem Gasgenerator bei 51 dB/A der Preis liegt bei CHF 4’300.– / € 2’700.–. Im Vergleich zur EFOY-Anlage haben wir eine viermal höhere Leistung und einen günstigeren Preis von rund einem Drittel. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die vorhandene Gasanlage im Wohnmobil keine zusätzliche Energie mitgeführt werden muss.
Kommen wir nun noch zur letzten bekannten Stromerzeugung, nämlich dem Benzin- oder Dieselgenerator, der mittlerweile auch verschiedene technische Weiterentwicklungen durchgemacht hat. Hier sind einerseits motortechnisch in punkto Lärm und Verbrauch wesentliche Fortschritte gemacht worden.
Auch generatorseitig sind in Sachen Sinuskurve und Spannungsstabilität grosse Fortschritte gemacht worden. Wichtig ist beim Kauf eines Diesel- oder Benzingenerators, dass einerseits die benötigte Leistung des Generators den Bedürfnissen gerecht wird und andererseits der Generator Inverter geregelt ist.
Dies verspricht eine lineare Sinuskurve des erzeugten Wechselstromes (230 Volt/50Hz) unabhängig von der Leistungsabgabe. Dies ist bei qualitativ hochwertigen Ladegeräten wie wir sie im Batterie-ABC beschrieben haben sehr wichtig. Denn Spannungen, die von nicht stabilisierten Generatoren erzeugt werden, können elektronische Geräte zerstören oder die Leistung z. B. von Ladegeräten wird nicht erreicht.
Die meisten Generatoren haben neben der erzeugten 230 Volt Wechselspannung noch einen 12 Volt Gleichstrom Anschluss, der in der Betriebsanleitung als Batterieladung angepriesen wird. Von dieser Möglichkeit können wir nur abraten. Denn der Ausgang hat keine Regelkennlinie und die abgegebene Spannung liegt weit ausserhalb der zulässigen Ladespannungen, diese zerstört nachhaltig die Batterien.
Ob man sich für einen frei stehenden mit Seilzugstarter oder einem eingebauten Generator mit elektrischem Fernstarter entscheidet, ist jedem freigestellt. Jedoch ist in beiden Fällen zu berücksichtigen, dass Benzin- oder Dieselgeneratoren Abgase produzieren, die meistens auch bei aufwendiger Abgasführung im Innenraum zu riechen sind. Ein weiterer negativer Punkt ist die Lärmerzeugung, die den Stellplatznachbarn stören könnte.
Zusammengefasst können wir sagen, dass eigentlich die Solarstromerzeugung, wenn richtig ausgelegt die komfortabelste Art der Stromerzeugung ist. Es entstehen keine Sekundärkosten durch Unterhaltsarbeiten und Brennstoffverbrauch.
Verfasser : PWE Plüss Wohnmobilelektronik
Plüss Bernhard
Dipl. Fahrzeugelektriker/Elektroniker/Diagnostiker
Gummweg 112
CH-3612 Steffisburg
Mail: pluess.wt@bluewin.ch