2004 05 – Frankreich und Deutschland

Reise über das Elsass und die Mosel ans Bustreffen in Mannheim

Strassbourg

Unser erstes Etappenziel sollte Strassburg sein. Diese wunderschöne Stadt ist vor allem bekannt durch die Altstadt mit dem gotischen Dom. Der Turm des Doms ist ein weitherum sichtbares Wahrzeichen.
Wie immer informierten wir uns im Internet über mögliche Standplätze, was sich aber als einigermassen schwierig erwies. Wir hatten dann lediglich einen Hinweis «in der Nähe der Jugendherberge…», was dann dazu führte, dass wir die Stadt einmal durchquert und einmal umrundet haben, bevor wir entnervt aufgaben und den Bus inkl. Anhänger einfach am Strassenrand parkierten, um die Innenstadt zu Fuss erkunden zu können. Mir gefielen natürlich die futuristischen Strassenbahnen, welche durchgängig niederflurig sind und mich erstaunen liessen, warum die städtischen Verkehrsbetriebe in der Schweiz entweder aufwändige Eigenkonstruktionen (Zürich: Cobra) oder ungeeignete, unausgereifte Produkte (Basel, Bern: Combino) beschaffen müssen.

Der gotische Dom ist wirklich imposant, für mich als Liebhaber gotischer Architektur ein gefundenes Fressen. Interessant auch die astronomische Uhr, welche den Stand von Sonne, Mond und den damals bekannten Planeten anzeigt.
Wir essen einigermassen früh zu abend, wobei wir trotz gut überlegter Auswahl der Gaststätte nicht restlos zufrieden waren. Die noch frischen Temperaturen der Jahreszeit und die eher geringe Anzahl an Touristen führten dazu, dass die Auswahl an Restaurants und auch an Speisen eingeschränkt war.
Nach dem Essen dislozierten wir unser Gefährt auf den offiziellen Car-Parkplatz, welcher leicht ausserhalb der Innenstadt gelegen ist, auf einem eingezäunten Gelände und bewacht. Das erschien uns etwas seltsam, aber der Platz war kostenlos und die einzige Einschränkung war, dass er zwischen 22:00 und 06:00 Uhr abgeschlossen war, so dass wir ausschlafen mussten. Nach dem letze Reisecar den Platz verliess, waren wir die einzigen auf dem riesigen Platz, mit persönlichem Nachtwächter!

Am nächsten Morgen frühstückten wir im Bus, um dann bald aufzubrechen Richtung Saarbrücken und Mosel. Unser Navigationsgerät wollte die Autobahn an jeder Ausfahrt verlassen, da diese mautpflichtig ist. Für diese kurze Strecke gönnten wir uns aber die entspanntere Fahrt über die gut ausgebaute Schnellstrasse. Saarbrücken durchquerten wir zügig ohne Halt. Zwar hätte uns diese Stadt durchaus auch interessiert, nicht nur aufgrund der dort gedrehten Tatort-Serien mit Kommissar Palü, aber die viele Industrie, die wir bei der Durchfahrt gesehen haben, und das schöne Wetter liess und den Entscheid fällen, lieber direkt an die Mosel zu fahren.

Klüsserath

In unserem Stellplatzführer fanden wir die Beschreibung eines grossen Platzes, auch für Dickschiffe geeignet, gelegen in Klüsserath, direkt am Fluss, welchen wir dann auch ansteuerten. Der Platz ist wunderschön an der Mosel gelegen, befestigte Wiese, mit Stromanschluss und kostenloser Ver- und Entsorgung. Er ist wirklich gross und wir staunten über die grosse Anzahl an wirklich grossen Wohnmobilen, viele amerikanische Modelle mit Slide-Outs, und wir waren lange nicht die einzigen, welche auf dem Anhänger das Auto mitführten. Für uns war es die erste Reise mit der Kombination Wohnbus und Anhänger, aber anfängliche Bedenken über die Manövrier-Unfähigkeit etc. erwiesen sich als unbegründet. Einerseits schaffte ich es dank einigermassen vorausschauender Fahrweise und etwas Glück, fast die ganze Reise den Rückwärtsgang nicht zu benötigen, anderseits ist der Hänger dank der Breite in den Spiegeln gut sichtbar, und dank des langen Überhangs reagiert er gut auf Lenk-Kommandos, so dass auch Wende-Manöver eigentlich kein Problem sind.

Da wir nun doch einigermassen früh angekommen waren, entschieden wir uns, das Auto abzuladen, und das Moseltal zu erkunden. Unsere Exkursion führte uns nach Bernkastel-Keus, ein kleines, interessantes Städtchen mit vielen Fachwerkhäusern und verwinkelten Gässchen. Wir genehmigten uns ein Weizenbier und ein Wasser sowie ein Schmalz-Brot, bevor wir uns auf den Rückweg machten, nicht ohne die HochWasserstands-Marken gebührend zu betrachten. Das Abendessen gabs im Bus.

Trier

Am Montag unternahmen wir einen Ausflug flussaufwärts, in die römische Kaiser- und Domstadt Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Diese Stadt beindruckt durch die römischen Überbleibsel wie die «Porta Nigra» und den romanischen Dom. Wir nutzten ausserdem die Gelegenheit um unsere Vorräte aufzumunitioneren, bevor wir uns wieder in Flussrichtung bewegten. Wir wollten noch einen Abstecher in die Weinberge unternehmen, um auch aus önolgischer Sicht über die Mosel berichten zu können. Bei einem kleineren Weingut degustierten wir eine erste Runde und kauften auch ein, zu durchwegs reellen Preisen. In Leiwen wollten wir noch den St. Urbanshof, den Betrieb von Nik Weiss aufsuchen, dem uns bereits vom Mövenpick Wine&Dine bekannten Winzer. Das Gut ist aber einigermassen schwer zu finden, erst nach einem Abstecher in die Höhe, um die Aussicht zu genissen konnten wir von oben erraten, welcher der Betriebe es sein könnte. Wir wurden freundlich empfangen und durften auch hier degustieren. Die Preise sind um einiges höher als beim ersten von uns besuchten Winzer, aber die ausgezeichnete Qualität und die wuchtigen Aromen überzeugten uns auch hier, so dass wir vom «Piesporter Goldtröpfchen» und vom «Ockfener Bockstein» einkauften.

Weinberge

Zell

Cochem

Nach 2 Nächten in Klüsserath mussten wir uns verabschieden, natürlich nicht ohne noch zu ver- und entsorgen, um uns weiter Richtung flussabwärts zu bewegen. Ein kurzer Fotohalt in Zell, dann eine Besichtung der Stadt Cochem, wo wir auf dem Car-Parkplatz parkieren durften. Schon bald ging es weiter, nochmals ein Fotohalt an der Mosel, um dann durch Koblenz hindurch an den Rhein zu gelangen. Wir entschieden uns, eine Übernachtungs-Gelegenheit am Rhein zu suchen, und fanden dann einen geeigneten Campingplatz in St. Goar, vis-a-vis der Loreley. Bevor ich die Rampe zum Platz hinunterfuhr ein Erkundungsgang zu Fuss und die Abklärung an der Reception, ob wir für eine Nacht überhaupt geduldet werden, was aber kein Problem war.

St. Goar

Nachdem der Bus parkiert war, genossen wir noch ein wenig die Sonne und die Stimmung am Fluss. Schnell mussten wir auch erkennen, dass der Platz am Rhein auch seine Nachteile hat, insbesondere der Lärmpegel ist durch die beiden Hauptstrassen, die beiden Eisenbahnlinien (inkl. Güterverkehr nachts) und die Rheinschiffe, welche flussaufwärts einen ziemlichen Lärm verursachen, beträchtlich, so dass an einen Schlaf ohne Ohrstöpsel nicht zu denken war.

Wir lernten noch ein nettes, alteres Pärchen kennen, in deren 1-Personen Joghurt-Becher wir nach dem Abendessen noch eingeladen wurden. Sie haben uns angesprochen, da Sie Pius Meier und seinen Wohnbus kennen. Wir hatten einen netten Abend mit ihnen, und da Trudi, so hiess unsere weibliche Gastgeberin, auf den Fahrten immer für das Kartenlesen zuständig ist, haben wir unser Navigationsgerät am nächsten Morgen auf den Namen «Trudi» getauft.

SETRA Treffen Mannheim

Am Mittwoch fuhren wir dann weiter nach Mannheim, das war dann nur noch ein Katzensprung. Wir erreichten das alte Messegelände am frühen Nachmittag und wurden sofort herzlich willkommen geheissen. Wir trafen unsere liebgewonnen «Nachbarn» Alex Ott und Silvia, unsere Freunde Jürgen und Christa Knatz aus Kassel, Dieter und Marina Schröder aus Leer.

Die Tage in Mannheim vergingen nur zu schnell, viele «Dieselgespräche» wurden geführt, es wurde viel gegessen und getrunken und das Wetter spielte mit.

Heidelberg

Am Freitag stand ein Ausflug nach Heidelberg auf dem Programm, auch eine interessante Stadt am Neckar, mit einer imposanten Brücke, welche im Krieg gesprengt und danach wieder aufgebaut wurde. Wir trafen uns mit Familie Knatz, welche mit dem Zug angereist war. Auf dem Rückweg machten wir noch in der Innenstadt von Mannheim halt, um einzukaufen.

Mannheim - Luisenpark

Am Samstag kam Marcel Rütsche mit Melina zu Besuch, sie war natürlich der Star für dieses Wochenende. Am Nachmittag genossen wir das zwar kühle, aber schöne Wetter für einen Ausflug in den Luisenpark, wo wir auch eine gemütliche Bootsfahrt machen konnten. Dort ist auch das lustige Foto mit Melina und dem Storch entstanden, welches für die Geburtsanzeige von Fabian Verwendung fand.

Am Samstag-Abend organisierte der SETRA Veteranen Club ein Spanferkelessen, welches ausgezeichnet war. Jeder nahm seinen Tisch und die Stühle mit, so entstand eine lange Festtafel, wenn es etwas wärmer gewesen wäre, hätte man noch lange sitzen können.

Am Sonntag wartete dann der Heimweg auf uns. Lustigerweise haben uns auf der Autobahn A5 Christine und Mathias Köhler und Inge Bolz, meine Patentante mit ihrem Renault Scenic überholt und wie wild gewunken, sie haben uns also erkannt.

Wir haben eine interessante, tolle Woche mit unserem Saurer hinter uns und freuen uns schon auf die nächsten Reisen…

Sven und Isabelle

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